Für Betroffene
Wenn Sie sich einsam fühlen oder befürchten, es zu werden:
Fragen zu Ihrer aktuellen Situation:
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Fehlt Ihnen etwas, wenn Sie Ihre Beziehungen insgesamt betrachten?
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Fühlen Sie sich eingebunden?
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Wünschen Sie sich eine Veränderung in einem Bereich? Was sollte anders werden?
Tipps und Anregungen:
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Sprechen Sie darüber, was Sie beschäftigt. Sie sind nicht die einzige Person mit diesem Gefühl. Darüber reden kann verbinden.
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Gibt es eine Person, die Sie dabei unterstützen kann, neue Kontakte zu knüpfen? Fangen Sie mit dieser Person ein Gespräch an.
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Überlegen Sie sich, wofür Sie dankbar sind. Schreiben Sie dies täglich auf. Sie können auch ein Tagebuch schreiben mit positiven Momenten von jedem Tag.
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Was tut Ihnen gut, was macht Ihnen Freude? Malen, Musik hören, schreiben, telefonieren oder etwas ganz anderes? Machen Sie mehr davon, planen Sie dies in Ihren Tagesablauf ein.
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Strukturieren Sie sich Ihren Tag, machen Sie einen Tages- oder Wochenplan.
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Informieren Sie sich in Ihrer Regionalzeitung oder im Internet über passende Treffen oder Veranstaltungen in Ihrer Nähe.
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Gehen Sie hinaus, Bewegung und Natur tun gut.
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Haben Sie ein Herz für Tiere? Vielleicht gibt es in der Nähe ein Tierheim, das Sie besuchen wollen, oder ein Nachbar / eine Nachbarin hat ein Haustier, um das Sie sich ab und zu kümmern könnten.
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Laden Sie Leute zu sich ein, sei es auch nur für einen Kaffee und ein paar Guetzli. Lassen Sie sich von einer Absage nicht entmutigen.
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Werden Sie selbst aktiv, probieren Sie Neues aus. Bleiben Sie dran, auch wenn es nicht beim ersten Anlauf klappt.
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Nehmen Sie Kontakt mit einer Fachstelle auf, damit Sie sich auf Ihrem Weg begleitet und unterstützt fühlen.
Für Bekannte
Wenn Sie Einsamkeitsgefühle bei Personen in Ihrem Umfeld vermuten:
Fragen zur aktuellen Situation:
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Wirkt die Person in ihrem Verhalten verändert? Zieht er/sie sich beispielsweise zurück?
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Haben Sie den Eindruck, die Person habe eine veränderte Gemütslage?
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Macht die Person Äusserungen über Einsamkeit, vielleicht auch versteckt, wie beispielsweise «Heutzutage hat ja niemand mehr Zeit»?
Tipps und Anregungen:
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Ermutigen Sie die Person, über ihre Gefühle zu reden und Unterstützung anzunehmen. Hören Sie aufmerksam hin, was Ihr Gegenüber erzählt.
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Fragen Sie die Person, welche Themen und Tätigkeiten sie interessieren oder einmal interessiert haben. Machen Sie den Vorschlag, diesen wieder nachzugehen.
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Was hat der betroffenen Person früher Kraft gegeben und könnte ihr auch jetzt wieder Kraft geben?
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Wie wurden früher Kontakte geknüpft, und was hat dabei geholfen?
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Ermuntern Sie die Person, sich zu erkundigen, ob es in der Umgebung Nachbarschafts-, Quartier-, oder Gemeindetreffen gibt, und regen Sie sie an, ganz unverbindlich reinzuschauen. Unterstützen Sie die Person allenfalls dabei.
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Regen Sie die Person an, bei einem Freiwilligendienst oder bei einem Verein mitzumachen.
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Zeigen Sie die Möglichkeiten der virtuellen Vernetzung auf, machen Sie auf einen Kurs oder ein Unterstützungsangebot im Umgang mit digitalen Medien aufmerksam.
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Ermutigen Sie die Person, Kontakt mit einer Fachstelle aufzunehmen.
Wenn Sie vermuten, dass jemand in Ihrem Umfeld von Einsamkeit bedroht ist, dann denken Sie auch daran:
Es braucht nicht immer grosse Taten. Ein liebes Wort, ein freundlicher Gruss oder ein kurzes Gespräch können zu positiven Gefühlen verhelfen und das Gefühl von Einsamkeit verringern.